Energieeffizienz /Untersuchungen zur thermischen Behaglichkeit in Gebäuden, Teil 1
Einführung
Untersuchungen zur thermischen Behaglichkeit bilden einen der grundlegenden Bestandteile zur Beurteilung des Raumklimas in Gebäuden, sowohl in der Heizperiode, als auch in der Sommersaison. Besonders wichtig ist sie für Gebäudestandards, die auf eine hohe Energieeffizienz ausgerichtet sind. Die thermische Behaglichkeit nimmt Einfluss auf Wohlbefinden und Lebensqualität des Menschen, seine Gesundheit, seine Arbeitsproduktivität sowie die Qualität von Erholung und Schlaf. Daher zählt es zu den wichtigsten Aufgaben eines Bauingenieurs, bereits bei der technischen Gebäudeplanung alle Aspekte dieser thermischen Behaglichkeit sowie des Raumklimas im Allgemeinen zu berücksichtigen; schließlich verbringen die Menschen hier einen Großteil ihrer Zeit. Dies bezieht sich nicht nur auf den Einsatz einer entsprechenden Heiz- und Kühl- bzw. Klimatechnik, sondern ebenso auf die Gestaltung der Gebäudehülle selbst sowie die Auswahl der hierzu jeweils geeigneten Baustoffe. Unter Berücksichtigung der Folgen des Klimawandels, und damit u.a. immer länger andauernder wie zunehmend beschwerlicherer Hitzewellen, kommt der Auswahl geeigneter Systeme zur passiven Kühlung von Gebäuden eine immer größere Bedeutung zu. Obwohl aktive Kühlsysteme noch immer zu den am häufigsten eingesetzten Anlagen zählen, die einer Überhitzung von Gebäuden vorbeugen, sollte die Notwendigkeit, natürliche Ressourcen rational einzusetzen sowie den jeweiligen Energiebedarf ebenso rational und sparsam zu gestalten dahin führen, auch bei der Kühlung von Gebäuden zum Beispiel die Wärmekapazitäten von Wänden oder des Erdbodens zu nutzen. Insoweit man im Falle des Einsatzes von Kühl- und Klimaanlagen relativ leicht die erforderlichen Parameter des erwünschten Mikroklimas in den einzelnen Räumen erreichen kann, so ist dies im Falle passiver, auf der Speicherung von Wärme in bestimmten Materialien beruhender Systeme, ein wesentlich komplexerer Vorgang, da hierbei vor allem zeitlich versetzte Prozesse der Entnahme, Speicherung und anschließenden Abgabe der Wärme berücksichtigt werden müssen. Die regelmäßige Kontrolle der raumklimatischen Bedingungen ist in diesem Falle besonders wichtig, können damit doch laufend – je nach Bedarf – weitere passive Systeme (wie eine verstärkte Lüftung in der Nacht und am frühen Morgen oder auch eine Montage von Jalousien) eingesetzt werden, die einer Überhitzung der Räume vorbeugen können.