Green Energy - Spree-Neiße-Bober-Region als innovativer Grenzraum des Wissens- und Technologietransfers im Bereich regenerativer Energieträger, intelligenter Energiespeicherung und Wasserstoff
Die Energiewirtschaft, die Stadt- und Regionalwirtschaft und die Baubranche tragen maßgeblich zum weltweiten Klimawandel bei. Die effektive Umsetzung erneuerbarer Energiequellen im Bauwesen erfordert neben Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz von Gebäuden, die Entwicklung neuer Energieversorgungssysteme unter Einbeziehung effektiver Speichertechnologien.
Bei der Umstellung der Versorgung auf erneuerbare Energiequellen ist zu berücksichtigen, dass die Stabilität des Stromnetzes von einem ständigen konstanten Gleichgewicht zwischen Energieerzeugung und -verbrauch abhängt. Im Zuge der Umstellung auf erneuerbare Energiequellen wächst somit die Bedeutung der Flexibilität im Energieversorgungssystem. In der Vergangenheit wurde beim Einsatz fossiler Brennstoffe die erforderliche Flexibilität in der Regel erzeugerseitig gewährleistet. Bei einem solchen Modell bestand die Aufgabe des Netzbetreibers darin, für eine geeignete Frequenz (50 Hz) und RMS-Spannung zu sorgen. Der zunehmende Ausbau der fluktuierenden Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, insbesondere Windenergie und Photovoltaik, erfordert einen breiteren Ansatz durch Einbeziehung der Nachfrageseite (Demand Side Management DSM). Durch die geringe Vollastbenutzungsstundenzahl von jährlich 1.000 bis 3.000 Stunden müssen die erneuerbaren Energieträger durch zusätzliche Energiespeichermaßnahmen ergänzt werden.
Die gleichzeitige Einführung neuer Technologien im Bereich der Energieeffizienz von Gebäuden, neue technologische und organisatorische Lösungen innerhalb von DSM, effiziente Speichertechnologien und die Erhöhung der Flexibilität auf Seiten der Verbraucher durch Steuerung des Energiebedarfs aus dem Netz (Demand Side Management DSM), sollen zu einer deutlichen Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energiequellen im Bauwesen und in den Kommunen beitragen.
Auf beiden Seiten der Grenze existieren die gleichen globalen Herausforderungen wie der weltweite Klimawandel, grenzüberschreitende Emission, regionales Wasserdefizit und gleiche Bedingungen für die Nutzung regenerativer Energieträger (Einstrahlzahl für PV-Anlage, Windgeschwindigkeit, geothermische Bedingungen etc.). Beide Seiten verfügen über unterschiedliche Fachkenntnisse und Erfahrungen sowie Forschungs- und Experimentiereinrichtungen, die dem jeweils anderen Partnern nutzbar gemacht werden können.
Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Erprobung technischer Systeme und Algorithmen zur Einführung neuer CO2-freier Energie- und Speichertechnologien in der Stadt- und Regionalplanung. Die Entwicklung beinhaltet zudem die flexible Steuerung des Energiebedarfs auf der Verbraucherseite unter Beachtung der Minimierung des Stromausfallsrisikos.
Für die Lösung dieser Aufgaben ist unterschiedliches Fachwissen erforderlich, welches sowohl auf polnischer als auch deutscher Seite vorhanden ist. Die UZ besitzt Fachwissen und Erfahrung im Bereich der Energieeffizienz im Gebäudebereich, bei passiven und aktiven Wärmedämmmaßnahmen, bei der Einrichtung kleiner und mittelgroßer Batteriespeicheranlagen, bei der Steuerung und Regelung kleiner Energieeinheiten, insbesondere bei der Softwareentwicklung und Testanlagen. Die UZ bietet mit der zwei Laborgebäuden in Nowy Kisielin ausgezeichnete Bedingungen zur praktischen Erprobung eines Multi-Energie-Systems MES. Die Laborgebäude sind ausgerüstet mit speziellen Infrastrukturmaßnahmen, moderner Messwerteerfassungs- und Steuerungstechnik und einer PV-Anlage. CEBra/BTU Cottbus-Senftenberg spezialisieren sich im Bereich der Wasserstofftechnologie und besitzen die Erfahrung bei Bau und Betrieb großer Batteriespeicher (10 MW, 50 MW, 100 MW) zu dem werden in Cottbus diverse Forschungs-Infrastrukturmaßnahmen wie das Wasserstoffzentrum und der Komplexveruchsstand mit regenerativen Energieträgen als Vorentwicklung eines MES-Betriebes betrieben. AZL wird zu dem Projekt mit zwei Photovoltaikanlagen und zwei Wärmepumpen für das Polnisch-Deutsche Begegnungszentrum im AZL in Przylep sowie mit der Erfahrung und dem Wissen der Mitarbeiter des AZL beitragen. AZL bietet mit dem Polnisch-Deutschen Begegnungszentrum in Przylep ausgezeichnete Bedingungen zur praktischen Erprobung eines Multi-Energie-Systems MES.